Athos

Athos musste am 10. Oktober 2012 schweren Herzens eingeschläfert werden...

Athos (früher Artos)

Am 10. Oktober 2012 mußte ich meinen geliebten Malinois, meinen belgischen Seelengefährten über die Regenbogenbrücke entsenden.
Auf dem Weg zur Physiotherapie sollten die Jungs noch einen Spaziergang machen. Als ich Athos aus dem Auto hob, jaulte er beim Aufkommen auf den Boden furchtbar auf, und als ich das Gelenk des rechten Ellenbogens sah, wußte ich, daß nach dem linken nun auch das rechte gebrochen war. Ich untersuchte ihn kurz, hörte es böse knacken, obwohl ich kaum berührt hatte, und Athos wimmerte leise. Mir war mit grausamer Klarheit vor Augen, was am Ende Realität wurde: Ich würde nur noch eins für ihn tun können, ihn erlösen.

Wir fuhren in die Praxis unserer Tierärztin. Schon, als sie ihn untersucht hatte, ahnte auch sie nichts Gutes. Die Röntgenbilder bestätigten es: Nachdem das linke Ellenbogengelenk vertikal gebrochen gewesen war, war nun das rechte horizontal und vollständig durchtrennt. Es gab keinerlei Knochenverbindung mehr zwischen oben und unten.

Selbst, wenn man versucht hätte, zu operieren, wären die Chancen auf Heilung denkbar schlecht gewesen. Während der gesamten langen Rekonvaleszenz hätte er auf dem schon kaputten und auch nicht ausgeheilten linken Bein laufen müssen. Weitere Arthrosen wären unvermeidlich gewesen, denn nach solchen Eingriffen treten sie immer auf, zu 100 Prozent.

Es gab meinem Herzen nach nur eine Entscheidung im Sinne meines Freundes, meines Kameraden: ihn nicht wieder aus der Sedierung aufwachen zu lassen. Ich fragte unsere Tierärztin nach ihrer Meinung. Sie erklärte, es gäbe keine andere richtige Entscheidung. So vertiefte sie die Narkose, legte die Spritze in den Katheter. Ich bat, diese letzte Hilfe meinem zweiten Seelenhund nach Ben selbst geben zu dürfen. Ich tat es dann, nahm ihn danach wieder in meine Arme und sprach mit ihm, während seine Seele entwich, ich sah, wie seine Augen starr wurden.

Ich dankte Athos für die wunderbare Zeit mit ihm, und versprach ihm, wenn er mir einen Nachfolger schickt, einem anderen Belgier in Not ein Heim zu geben, wenn es soweit ist, wenn mich einer findet, der meine Hilfe und die der Jungs benötigt. Und ich weiß, daß Athos genau das wollen würde.

Ich bin mir auch sicher, daß mein Bub irgendetwas geahnt hatte. In der Nacht zuvor hatte er nicht wie sonst kuschelnd neben mir gelegen. Er hatte auf mir gelegen, den Kopf auf meiner Brust und hatte gekrault werden wollen. Fünf Stunden lang. Er hatte mich nicht schlafen lassen. Immer, wenn ich aufgehört hatte, ihn zu streicheln, hatte er mich angestupst und verlangt, daß ich weitermachte.

Mein geliebter Malibub, ich werde Dich nie, nie vergessen. Ich bin Dir dankbar, daß Du mir Dein Vertrauen und Deine Liebe, Deine Hingabe und Kooperation geschenkt hast. Und ich bin dankbar dafür, daß ich Dir, nachdem Du soviele Jahre so schlechte Erfahrungen hattest sammeln müssen, noch ein paar schöne Jahre an der Seite Deiner Hundekumpels und an der meinen geben durfte.

Ich vermisse Dich so unglaublich. Für das, was ich an diesem gefühlt habe und auch jetzt noch immer wieder empfinde, gibt es keinerlei Worte, nichts Angemessenes, nichts, was den Schmerz und die Leere, die in mir sind, beschreiben könnte.

Es war ein Gottesgeschenk, Dich bei mir gehabt zu haben, und ich weiß, Du schaust jetzt "von da oben" zu und bist frei und endlich, endlich wieder ohne Schmerzen.




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