Joey
Geburtsdatum: 01.12.2015
Ansprechperson:
Michaela Herr
Sans frontières - grenzenlose Hilfe für Tiere -
D-79104 Freiburg (Sitz des Vereins)
E-Mail: Bitte per Kontaktformular anschreiben
Homepage: http://www.grenzenlose-hundehilfe.de
Standort des Hundes: Tierheim Colmar (Elsass)
UPDATE August 2023:
Leider verliert Joey seine Gassigängerin, der er weitere Fortschritte zu verdanken hat...
Sie muss aus beruflichen Gründen ins Ausland gehen und wird Joey mit schwerem Herzen zurücklassen müssen.
Sie hat einen Post zu Joey geschrieben und hofft so sehr, dass sich die richtigen Menschen angesprochen fühlen und Joey bald ein Zuhause findet!
Sie schreibt:
"Als ich den armen Joey kennenlernte war er nur ein ängstlicher Hund, dem man keinen Blick oder kein Wort zuwerfen durfte, um ihn nicht noch mehr zu verwirren.
Dann wurde mit ihm gearbeitet und ich konnte seine Entwicklung im Laufe der Monate sehen und war zutiefst beeindruckt wie er sich, Stück für Stück, verbesserte und im Laufe der Monate tapfer weiterentwickelte.
Seit etwa einem Jahr gehe ich nun meinerseits mit ihm spazieren und im Laufe der Wochen haben wir gelernt, einander zu vertrauen.
Er ist ein Hund, der beruhigt werden muss und dem man helfen muss zu verstehen, dass seine Umgebung ihm nicht feindlich gesinnt ist. Und er hat gelernt.
Er kann jetzt die meisten Begegnungen mit Fahrzeugen, Joggern und anderen Tieren problemlos bewältigen, mit Artgenossen spazieren gehen, im Auslauf spielen, sich kraulen lassen.
Wenn ein Hund beim Kraulen in der Nähe ist, bleibt er einfach stehen, ignoriert die Anwesenheit und konzentriert sich auf den schönen Moment.
Es hat lange gedauert bis er wieder Vertrauen in die Menschen gefasst hat, die ihn in seinem früheren Leben so schlecht behandelt haben.
Aber jetzt ist es soweit:
Er ist bereit für ein neues Leben! Er hat noch einen langen Weg vor sich, aber ich weiß: Er kann es schaffen!
Mag sein, dass er nicht der Schönste, nicht der Klügste oder was auch immer ist. Aber er ist so rührend mit seinen kleinen Ohren, seinem warmen, tiefen Blick und seinem Willen, mutig zu sein.
Ohja er war und ist mutig! Er hat uns geglaubt, dass dies der richtige Weg ist und dass sich Vertrauen lohnt!
Er erinnert mich an den Fuchs in St. Exupérys "Der kleine Prinz" "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt " Der richtige Mensch für ihn ist derjenige, der ihm die Zeit gibt, sich zähmen zu lassen. Im Gegenzug erhält er die bedingungslose Liebe eines außergewöhnlichen Wesens.
Der heute 7jährige Malinois-Mischlingsrüde Joey ist schon länger im Tierheim.
Ehemals wurde der arme Kerl umherirrend in den Straßen von Colmar gefunden mit einer schweren Eisenkette am Hals.
Er wurde eingefangen und ins Tierheim gebracht.
Am Verhalten und Aussehen des Rüden war schnell klar, dass seine letzte Erfahrung mit Menschen übel gewesen sein musste und wie sich später auch herausstellte, hatte Joey einen brutalen Halter.
Joey war in den ersten Monaten sehr unnahbar. Es schien, als ob er seine verletzte Seele ganz tief verborgen hatte, damit ihm ja kein Mensch mehr etwas tun konnte.
So zeigte er sich äußerst misstrauisch und reagierte schnell auf alles, was ihm Angst oder ihn unsicher machte.
Er ging voran, hatte sich aber zum Glück niemals gegen seine Gassigeherin gedreht. Somit hatte man eine gute Basis gefunden, wie man Joey vielleicht helfen konnte.
Zusammen mit einem Hundetrainer wurde mit ihm, so gut es ging, an Strukturen gearbeitet und ihm so geholfen, sich in Situationen, die für ihn schwierig waren, mehr an seinem Leinenmenschen zu orientieren.
Anfangs war es nicht möglich, andere Personen dazuzuholen oder gar neben Joey und der Gassigeherin zu laufen, da er diesen Personen misstraute.
Autos, Räder, Jogger, andere Hunde und Hundebegegenungen - alles war für ihn zu viel, zu schnell und einfach nicht kalkulierbar.
Joey lernte ganz allmählich und in ganz kleinen Schritten nicht unbedingt immer auf Angriff zu gehen, sondern entspannter zu sein. Er lernte 'sitz' und 'platz' und 'Pfötchen geben'.
Auch lernte er spielen und gewann so, Stück für Stück, auch an Selbstvertrauen. Nach vielen weiteren Monaten konnte er mit weiteren, erfahrenen Gassigehern spazieren gehen und er merkte, dass Menschen etwas Gutes sein können. Mit der Zeit ließ er immer mehr zu.
Joey ist heute fast nicht wiederzuerkennen. Die viele Arbeit und die Mühen, die Rückschläge und die Fortschritte haben sich so sehr gelohnt! Manchmal möchte er gar nicht mehr so weit laufen gehen, sondern legt sich hin und möchte gestreichelt werden, denn das hat der Bub seit ein paar Monaten für sich entdeckt. Es ist sehr berührend zu sehen, wie sehr er es genießen kann.
Wer Joey am Anfang kennengelernt hat, hat den Kopf geschüttelt und ist davon gelaufen. Niemand konnte sich vorstellen, dass Joey sich jemals wieder Menschen gegenüber ändern kann und niemand, wirklich niemand glaubte an einen noch so winzigen Erfolg.
Joey ist unschuldig, an dem was ihm zugestoßen ist, da er sich leider seinen Besitzer nicht aussuchen durfte. Er hat sich dennoch überreden lassen, mit uns Menschen zu kooperieren und uns ein Stück weit zu vertrauen.
Es wurde mit Joey, wie erwähnt, an Strukturen gearbeitet, die ihn heute führbar machen. Dennoch fehlt ihm noch immer der richtige Bezug zu einem Menschen, der ihm hilft, den zweiten Part zu erlernen: VERTRAUEN! Vertrauen in den Menschen, respektive in seine Bezugspersonen, zu finden.
Er sollte lernen dürfen, dass Strukturen und Lieblingsmensch durchaus harmonieren können und es sich lohnt, den begonnenen Weg, unter sicherer Führung, zu Ende zu gehen.
Sicherlich benötigt man Erfahrung für Joey, aber genauso ein großes Herz und ein feines Gespür, um ihn gleichermassen behutsam und sicher an das nächste Projekt, das dann Mensch heißt, heranzuführen!
Gibt es da draussen Menschen, die sich zutrauen mit Joey weiterzumachen und die genügend Geduld besitzen, Joey zu zeigen, dass es wirklich Lieblingsmenschen für Hunde gibt? Dann bitte meldet Euch!
(mh)
