Pootie

Vermittelt
Geschlecht: Rüde
Geburtsdatum: 01.2007
Ansprechpartner:
Nothilfe für Polarhunde e.V.
Auffangstationen der NfP
Monica Schwartze
72250 Freudenstadt
Tel. 074 41-95 19 95
E-Mail: nothilfe@polarhunde.de
Homepage: www.polarhunde-nothilfe.com

Der etwa im Januar 2007 in Griechenland bei einem Züchter geborene Pootie leidet unter einer genetisch bedingten Netzhautablösung, die seine Sehkraft von Geburt an schwinden ließ und innerhalb weniger Monate zur Erblindung führte. Eine Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht, Pootie ist und bleibt blind.

PootieDoch damit hat Pootie so wie viele andere Hunde keine Schwierigkeiten, er nimmt seine Welt mit Hören und Riechen wahr und findet sich auch in fremder Umgebung so sehr gut zu Recht. Pooties wahre Probleme liegen in seiner Haltung bei seinem Erstbesitzer, der ihn als Wachhund einsetzen wollte und den als gesund erworbenen Welpen gleich in den Zwinger verfrachtete, wo er sein Leben hätte verbringen sollen. Das merkwürdige Verhalten Pooties brachte ihn dann dazu, den Welpen noch zusätzlich anzubinden. Mit gut vier Monaten gab er Pootie dann in den Tierschutz, doch da hatte dieser bereits den Zwingerkoller, also das Kreiseln, entwickelt und ausgeprägte Autoaggressionen, die vom heftigen Knurren bis hin zum Aufbeißen der eigenen Vorderpfoten reichten.

Mit knapp 6 Monaten schaffte Pootie es dann auf eine Pflegestelle in Deutschland, wo sich seine Verhaltensauffälligkeiten rasch besserten, da vor allem seine damalige Pflegemutter dank fast durchgängiger Anwesenheit in der Lage war, die Autoaggression durch Ansprache, ein Geräusch oder eine Berührung zu stoppen. Mit ihrer wieder einsetzenden Berufstätigkeit und dem Umzug in die Station kam es zu Rückschritten, dennoch ist der Stand heute ein deutlich besserer, Selbstverstümmelung kein Thema mehr.
Hartnäckiger hält sich das Kreiseln, wobei es merkwürdiger Weise kaum in geschlossenen Innenräumen sondern eher im Garten oder beim Spazieren laufen auftritt, bei letzterem vor allem auf "hunde-langweiligen" Wegen. Je "geruchsintensiver" so ein Spaziergang ist (Pootie liebt ausgedehnte Waldspaziergänge), desto weniger Kreiseln zeigt Pootie, muss er sich sehr konzentrieren, beispielsweise beim Leckerchen-Suchen (am liebsten mit Käse.), tritt es nicht auf.
Der kastrierte und auf Mittelmeererkrankungen negativ getestete Pootie hat auf seiner Pflegestelle Kinder, Katzen und andere Hunde kennen gelernt und zeigte sich dort nach anfänglicher Verunsicherung freundlich, friedlich und umgänglich. Es gab weder dort noch in der Station eine Situation, in der er sich seiner Umwelt gegenüber unfreundlich oder gar aggressiv verhalten hätte.

Für Pootie wären Menschen ideal, die viel Zeit mit ihm verbringen können, vielleicht auch, weil sie ihn mit zur Arbeit nehmen dürfen, denn nur so können die restlichen Verhaltensauffälligkeiten gemindert und irgendwann wohl auch überwunden werden. Das "irgendwann" beinhaltet es, Geduld sollte man für Pootie ebenso mitbringen wie Erfindungsreichtum, denn eigentlich ist er ein ganz normaler Hund, der als solcher beschäftigt und gefordert werden will. Die Herausforderung liegt darin, das menschliche Verhalten so zu gestalten, dass dem Hund ohne Sehvermögen all die Infos übermittelt werden können, die nötig sind, um Neues zu erlernen.