Eine Weihnachtsgeschichte

oder

1800 Kilometer für einen Hund - 4 Engel für Kenny

KennyDas ist eine wahre Geschichte und sie passierte zufälligerweise in der Vorweihnachtszeit.

Von der Hölle auf die Erde in den siebenten Himmel!

Entschuldigung!
Ich habe mich noch nicht vorgestellt: Ich bin die Marina, und die Geschichte fängt schon viel früher an.......

Ich betreibe einen Hundekindergarten. Hundebesitzer, die ihre Tiere lieben, aber viel arbeiten müssen und ihre vierbeinigen Freunde nicht so lange alleine lassen möchten, bringen sie zu mir. Menschen, die auf Geschäftsreisen unterwegs sind oder weit weg in die Ferien fliegen, tun das ebenfalls. Wir machen uns einen schönen Tag mit Laufen, Spielen, Fressen und Schlafen. Natürlich habe ich auch eigene Hunde, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind und die jetzt zu unserer Familie gehören.

ENGEL 1 FRITZ
Eines Tages kommt mein lieber Freund Fritz zu mir und sagt: "Marina, Bekannte von mir, die ich gar nicht mag, lassen sich scheiden, und es gibt einen Hund den sie sofort loswerden wollen.
Er heißt Kenny, ist ein belgischer Schäferhund, ein sogenannter "Tervüren" und er braucht rasch einen guten Platz. In seinem 8-jährigen Leben hat der Hund nicht viel Gutes gehabt. Er war viele Stunden allein und wurde nur einmal am Tag Gassi geführt. Entweder Du kannst ihn übernehmen und einen guten Platz für ihn finden oder ich muss ihn ins Tierheim bringen, was für diesen Hund ein Wahnsinn wäre, nach alledem, was er mitgemacht hat.

ENGEL 2 MARINA
Was kann man dazu nur sagen?
Natürlich konnte ich den Kenny nicht diesem Schicksal überlassen. Schon gar nicht, wenn ich daran dachte, was er bisher für ein trauriges Leben gehabt hatte. Also kam Kenny zu uns nach Hause und in den Hundekindergarten.
Dieser Hund, der nie gewöhnt war längere Spaziergänge zu machen oder mit anderen Hunden Kontakt zu pflegen, kam zu uns und damit in eine für ihn vollkommen andere Welt.
Für mich, die ich schon viele Jahre mit Hunden lebe und arbeite, war dieser Hund ein Phänomen. In allerkürzester Zeit passte der Kenny sich den neuen Umständen an und begann ein richtiger Hund zu werden.

KennyENGEL 3 OMA FRIEDA
Ich habe das Glück, eine ganz tolle Frau zu kennen.
Meine 81-jährige Freundin und Nachbarin Oma Frieda betreut immer wieder Hunde von mir, die krank oder alt sind. Kurze Zeit, nachdem der Kenny zu uns gekommen war, begann er unter einem Problem zu leiden: Da er vorher nie genug Auslauf bekommen hatte und plötzlich viel laufen konnte, rissen binnen kurzem seine Pfoten auf und er hatte tiefe Löcher in seinen Ballen. Sofort stellte sich Oma Frieda zur Verfügung, Kenny tagsüber zu betreuen, bis seine Wunden wieder verheilt waren.

Kenny genoss ihre Liebe und Fürsorglichkeit.

ENGEL 4 DORIS
Nun hatten wir alles soweit im Griff. Aber da war noch eine andere Frage!
Wie finden wir einen guten Platz für den Kenny?
Ja, er war gut behütet und geliebt bei uns, zugleich wusste ich, dass er in einem kleineren Familienverband noch viel glücklicher wäre. Wen konnte ich fragen, der sich mit Computern und Internet toll auskennt? Doris!

Doris ist eine tolle Nachbarin. Gemeinsam mit ihrem Mann Harry, mit Sohn Dominik und mit dem Familienhund "Filou" sind sie zu ganz lieben Freunden geworden. Spontan sagte mir Doris zu, eine Internetseite für den Kenny zu erstellen und sie tat es.

Doch lange geschah nichts.

DANIELA, REINHOLD, HELLA
Eines Tages, der Kenny war schon einige Monate bei uns und wir hatten die Hoffnung auf einen guten Platz schon aufgegeben, erreichte mich ein Anruf aus Deutschland.
"Hallo", sagte eine nette Stimme. "Meine Familie und ich haben das Bild von Kenny im Internet gesehen, und wir haben uns in ihn verliebt!"

Na, was sagt man dazu?

Natürlich hatten wir schon Anfragen zu Kenny gehabt, aber alle hatten sich als Seifenblasen erwiesen.
"Wir wollen nach Österreich kommen und ihn kennenlernen!" sagte die sympatische Stimme. "Wir haben zwei liebe Hundedamen, eine ist auch ein Belgischer Schäfer, die andere eine Mischlingshündin. Unser Dritter im Bunde starb leider diesen Sommer, und die Damen sehnen sich sehr nach einem neuen Freund.

Ok., dann kommt mal her!

KennyUND SIE KAMEN !
900 Kilometer von Köln nach Wien und wieder retour, das ergibt immerhin 1.800 Kilometer gesamt. 1.800 Kilometer für einen Hund, der sie vielleicht gar nicht will oder der ihnen vielleicht doch nicht gefällt.

Sie kamen trotzdem.

Reinhold und seine Tochter Daniela kamen nach Wien um Kenny kennen zu lernen, während Mama Hella die beiden Hundedamen in Deutschland betreute.

Es war unglaublich!
Wir trafen uns auf unserer Hundewiese und sofort war eine Verbindung zwischen Menschen und Hunden hergestellt. Die beiden brachten Geschenke für die Hunde mit.

Es war wie Weihnachten!

Wir verbrachten den Abend gemeinsam, wir schmusten und hätschelten mit den Hunden, wir sprachen über Gott und die Welt.

Am nächsten Morgen wurde Kenny von Reinhold und Daniela abgeholt, um einen Tag mit ihnen zu verbringen. Kenny war sehr verwirrt. Er wusste nicht, warum er plötzlich mit "Tante" und "Onkel" mitgehen sollte und nicht mit uns.
Es war ein schreckliches Gefühl für mich.

Nach 2 Stunden kam ein Anruf.
"Das Eis ist gebrochen, Kenny ist ein Traum! Wir lieben ihn, er gehört jetzt zu uns !"

Reinhold und Daniela nahmen Kenny mit nach Deutschland, wo seine neue Familie ihn schon ungeduldig erwartete!

Ein Märchen ist wahr geworden und hat sich in schöne Realität verwandelt.

1800 Kilometer für einen Hund !

Alles Gute wünschen alle zwei- und vierbeinigen felligen Pfoten!


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