Hurley |
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Januar 2011: Hurley (von allen liebevoll Stöpsel oder Stöppi genannt) Über ein Jahr lebt der Stöpsel jetzt bei uns und hat sich zu einem wunderbaren Malinoisrüden entwickelt. Als er Ende Juli 2009 zu uns in Pflege kam, war er gerade mal 15 Wochen alt. Stöpsel fand meine beiden Malinoishündinnen sehr nett, offensichtlich dachte er seine Mutti ist zurück, denn er wollte gleich an die Milchbar. Er hatte eine lange Reise hinter sich gebracht und es hat einige Zeit gebraucht bis er wirklich bei uns angekommen ist. Schnell merkte ich, dass er fremden Hunden gegenüber sehr unsicher ist und diese Unsicherheit direkt nach vorne umgesetzt hat. Alle fremden Hunde wurden laut bellend regelrecht attackiert. Meine Hoffnung, dass er die Gelassenheit der beiden Hündinnen übernehmen würde verschwand bei jedem Spaziergang mehr. Im September 2009 besuchte ich zwei Seminare bei Günter Bloch und Günter wusste Rat, so gelang es uns aus der kleinen "Kampfmaschine" :o), schnell einen entspannten Hund zu machen. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank, Günter! Inzwischen hat Stöpsel auch begriffen, dass man nicht jeden Jogger, Radfahrer und auch Autos nicht jagen darf. Es hat viel Mühe gemacht, aber es ist uns gelungen aus diesem verunsicherten Hund einen neugierigen, freundlichen Hund zu machen. Nur seine Angst vor alten Männern schlägt immer wieder durch. Im Gegensatz zu den Mädels lernt Stöpsel malinoisuntypisch sehr langsam, liebevoll sagen wir immer er sei ein bisschen lernbehindert, sicher bedingt durch die Erlebnisse in der Kindheit :o). Für mich ist das kein wirklich großes Problem, die wichtigen Dinge des Lebens beherrscht der kleine Junge und da ich zwei Hunde zum arbeiten habe, kann der kleine Schnösel dann einfach so rum schnöseln. Einige Dinge macht er allerdings sehr gut, so dass ich überzeugt davon bin, dass er auch noch ganz groß raus kommt :o). Entschieden habe ich mich für den dritten Malinois, als mir klar war, dass Stöpsel in den falschen Händen zu einem gefährlichen Hund werden könnte. Unsicherheit, die nach vorn umgesetzt wird, ist nur für wenige Menschen gut zu handhaben. Zudem kommt er regelrecht in Panik, wenn man ihn festhält. Mit Zwang ist dieser Hund überhaupt nicht regelbar. Wir haben so viele Schwierigkeiten gemeinsam überwunden und ich liebe diesen kleinen Chaoten von ganzen Herzen, auch wenn ich ihn immer im Auge haben muss, denn er hat nach wie vor viel Unsinn im Kopf. Diesen Sommer hat er nun endlich das Schwimmen gelernt, anfangs stand er immer bis zum Bauch im Wasser und sobald er keinen Grund mehr hatte, bewegte er die Beine nicht, so dass der Hintern Auftrieb bekam und er drohte unterzugehen. Aber jetzt holt er den Ball schon fast genauso pfeilschnell wie die Hündinnen. Die Drei sind ein tolles Team geworden, erstaunlicher Weise harmonisieren sie sehr gut miteinander, ohne dabei andere Hunde zu mobben. Damit die gute Sozialverträglichkeit der Drei so bleibt fahre ich regelmäßig in ein Hundefreilaufgebiet, damit wir viele andere Hunde treffen. Inzwischen hat Stöpsel seine Angst vor den Riesenrassen auch abgelegt. Er mag kleine Hunde sehr und spielt mit ihnen ganz reizend. Seit neustem mag er auch Windhunde sehr und rennt gern mit ihnen um die Wette. Leider verliert er auf gerader Strecke, aber in den Wendungen kann er punkten :o). Im Oktober 2010 hat Stöpsel erfolgreich den Rettungshundeeignungstest nach DIN 13050 bestanden und wird von mir zum Flächen- und Trümmersuchhund ausgebildet. Er lernt inzwischen etwas besser und wenn er es begriffen hat, dann sitzt es auch perfekt. Ich bin also guter Dinge und hoffe auch ihn dann nach bestandener Prüfung, als zuverlässigen Rettungshund in Einsätzen an meiner Seite zu haben. Und somit ist er der dritte "Gerettete" in meinem Haushalt, der einen anspruchsvollen Job zu erledigen hat. Und wir lernen daraus, dass auch ein abgeschobener Malinois mit Fehlern und Schwächen bei liebevoller, konsequenter Führung durchaus ein guter Arbeitshund werden kann. In diesem Sinne wünsche ich allen noch nicht "Geretteten", dass sie einen Menschen mit Hundeverstand finden, der das Beste aus ihnen rausholt und dann viel Freude an seinem Partner mit der kalten Schnauze hat. Juni 2010: Mali Hurley - ehemals aus Colmar ausgezogen um die weite Welt zu entdecken hat was von sich hören lassen und war zu Besuch bei Alicia von Belgier in Not. Er ist so ein glückliches Kerlchen und so hübsch! Ein ausführlicher Bericht von seinem Frauchen wird folgen ;-)) Weitere Bilder des hübschen Hurley könnt Ihr hier sehen: http://picasaweb.google.com Ein Flur voller Malis! ;-) Hier gehts zu Hurleys ehemaliger Vermittlungsseite. |